Theory U - Otto Sharmer
Wie jede Idee, die die Welt um uns herum erklären will, hat auch die Systemtheorie ihre blinden Flecken. Das Wunderbare an der Systemtheorie ist, dass sie nicht den Anspruch hat die Welt zu erklären, vielmehr geht es ihr um die Beobachtung und das Verstehen. Dass die Welt um uns herum eine Welt von Systemen ist, die wir erschaffen haben und die doch ein Eigenleben führt, welches wir kaum beeinflussen können, hat einen neuen Blick auf die Welt eröffnet. Eine Perspektive, die zugleich komplex und andersartig, aber eben auch leicht und fantastisch ist und die uns mit einer unbändigen Neugierde und Wertschätzung auf das schauen lässt, was wir an Sozialem und Gemeinsamen erschaffen haben.
Der blinde Fleck der Systemtheorie liegt jedoch dort, wo es nicht um die Beschreibung und das Verstehen, sondern um die Begründung geht, um das Verstehen dessen, was die Dinge im Inneren zusammenhält und den Systemen unabhängig von Umwelt und Sinn eine Identität, Glaube und Orientierung gibt. Immer dann, wenn es darum geht, dass etwas radikal Anderes entsteht, Dinge grundlegend anders gedacht und getan werden, mit festen Mustern gebrochen wird und Neues in die Welt kommt, braucht es eine Idee von den Quellen und Wurzeln dieses Anderen und Neuen oder anders eine Antwort auf die Frage: Wie kommt das Neue in die Welt?
Die Empfehlung ist ein theoretisches Buch, aber keine Sorge, es ist kein schweres und langweiliges Buch. Vielmehr ist es mutig, gibt Hoffnung und regt dazu an eigene Ideen zu entwickeln und es versucht eine Antwort darauf zu geben, wie das Neue in die Welt kommt und das auch ganz praktisch.
„Theorie U - Von der Zukunft her führen“ von Otto Scharmer in zweiter Auflage 2014 im Carl Auer Verlag erschienen.
Und die Praxis des Tuns ist im ULab und unter www.presencing.com erkundbar.
Viel Spaß und Freude beim Lesen!
Ihr Christian Schmidt